Über die Beliebigkeit
Es ist schon eine Weile her, da hatte ich beliebig viel Zeit.
Nicht so lange ist es her, dass ich beliebig viel Kraft hatte.
Beliebig viel Geld hatte ich nie :-)
Heute macht mir dieses Wort Kopfzerbrechen. Von einem Begriff, der fast grenzenlose Freiheit ausdrücken wollte, ist es zu einer Zustandsbeschreibung verkommen.
Was ich damit meine? Okay, ein Beispiel:
Jede/r kann heute fast beliebig viele Kontakte übers Internet haben, das hängt nur davon ab, ob man die Telefonrechnung bezahlen kann oder wie lange die Augen mit machen ...
Hat deswegen jede/r beliebig viele Freunde? Ich glaube nicht, ich glaube die Einsamkeit ist größer als je zuvor. Das WWW hat sie nicht abgeschafft, es deckt sie nur zu ....
Selbst der netteste Chat kann imho den direkten, visuell-körperlichen Kontakt auf Dauer nicht ersetzen.
Aber das bringt mich von meinem eigentlichen Thema weg.
Sprache ist beliebig geworden. Eine Aussage kann einen Tag, eine Stunde später schon wieder ganz anders gemeint gewesen sein. Und scheinbar denkt sich kaum jemand was dabei ...
Unter dem Deckmantel der schrankenlosen Individualität, der festen ideologischen Überzeugung, keine persönlichen Einschränkungen mehr zu akzeptieren, ist die Beliebigkeit zur hohen Kunstform geworden und sieht mittlerweile der Heuchelei zum Verwechseln ähnlich.
Unter dem Deckmantel der political correctness bringt kaum jemand mehr ein klares "Ja!" oder "Nein!" heraus, denn das könnte den anderen ja verletzen ... also bleibt jede Aussage der beliebigen Interpretation des anderen überlassen.
Und dann wundern sich die Leute, warum keiner mehr den anderen versteht ....
Die nachdenkliche Blue Lady
Nicht so lange ist es her, dass ich beliebig viel Kraft hatte.
Beliebig viel Geld hatte ich nie :-)
Heute macht mir dieses Wort Kopfzerbrechen. Von einem Begriff, der fast grenzenlose Freiheit ausdrücken wollte, ist es zu einer Zustandsbeschreibung verkommen.
Was ich damit meine? Okay, ein Beispiel:
Jede/r kann heute fast beliebig viele Kontakte übers Internet haben, das hängt nur davon ab, ob man die Telefonrechnung bezahlen kann oder wie lange die Augen mit machen ...
Hat deswegen jede/r beliebig viele Freunde? Ich glaube nicht, ich glaube die Einsamkeit ist größer als je zuvor. Das WWW hat sie nicht abgeschafft, es deckt sie nur zu ....
Selbst der netteste Chat kann imho den direkten, visuell-körperlichen Kontakt auf Dauer nicht ersetzen.
Aber das bringt mich von meinem eigentlichen Thema weg.
Sprache ist beliebig geworden. Eine Aussage kann einen Tag, eine Stunde später schon wieder ganz anders gemeint gewesen sein. Und scheinbar denkt sich kaum jemand was dabei ...
Unter dem Deckmantel der schrankenlosen Individualität, der festen ideologischen Überzeugung, keine persönlichen Einschränkungen mehr zu akzeptieren, ist die Beliebigkeit zur hohen Kunstform geworden und sieht mittlerweile der Heuchelei zum Verwechseln ähnlich.
Unter dem Deckmantel der political correctness bringt kaum jemand mehr ein klares "Ja!" oder "Nein!" heraus, denn das könnte den anderen ja verletzen ... also bleibt jede Aussage der beliebigen Interpretation des anderen überlassen.
Und dann wundern sich die Leute, warum keiner mehr den anderen versteht ....
Die nachdenkliche Blue Lady
Blue Lady - 21. Apr, 13:49