Dienstag, 19. April 2005

Ver-Ratzt

In diesen Minuten läuft gerade die Sondersendung der ZIB - Habemus Papam, aber noch weiß niemand, wer es ist. Keine Chance für die Newsfritzen, vorher was herauszufinden, noch nicht mal CNN weiß was.
Tjaaaaaaaaaaa...., 2000 Jahre Erfahrung in der Geheimhaltung sind eben durch nichts zu ersetzen ...

Und? Wer ist es? Tatsächlich der Ratzinger, gegen den in den diversen Weblogs schon einige Stimmen laut geworden sind? Was ist mir alter Heidin rausgerutscht, als ich zum ersten Mal diese Vermutung aus dem Fernsehlautsprecher tönen gehört habe? "Lieber Gott, bitte nicht - kannst du nicht einmal auf dein Bodenpersonal aufpassen?!"
Kann er offensichtlich nicht ....
Fein.
Kommt jetzt der Mikrowellenherd am Stephansplatz? Scheiterhaufen wären out, wegen der Luftqualität ...
War's das jetzt? Geht die Ausgrenzungs-, die Diffamierungspolitik jetzt weiter? Treiben sie noch mehr Menschen aus ihren Armen? Geraten noch mehr Menschen in Glaubenszweifel, verlieren das letzte Bisschen Spiritualität, das ihnen aus Kinder- und Erstkommunionstagen vielleicht noch geblieben ist?
Warum mir das nicht gefällt, die ich doch eigentlich außerhalb, wenn nicht gegen diesen Glauben stehe?
Ziemlich einfach. Jeder Mensch ohne Spiritualität, ohne Glauben ist eine Seele, die diese Welt belastet, ist eine Seele, die sich nicht darum kümmert, welche Wüste sie möglicherweise durch ihre Taten und Gedanken hinterläßt.
An den "Saint sans Dieu" hat vielleicht Albert Camus geglaubt, ich tu mir schwer, auch wenn mir das Konzept gefällt ....
Aber eine Kirche, die durch ihre seltsamen Vorschriften bezüglich Sex und Vermehrung tagtäglich Tausende Menschen zu einem langen, elenden Siechtum und einem grausamen Sterben verurteilt, die die größere Hälfte der Bewohner dieses Planeten immer noch aus jeder geistig-geistlichen Funktion ausschließt und uns Frauen nur knapp eine Seele zugesteht, kann Menschen keinen Halt geben, hat keine Chance gegen Mammon, CocaCola und McDonalds ...
Daran wird weder das strenge Opus Dei noch einer der anderen Orden etwas ändern können, auch dann nicht, wenn sie wieder die Dominikaner auf uns loslassen ...
Ein neuer Johannes XXIII., ein neuer Johannes Paul I., ein Friedens- und Versöhnungspapst, ein Erneuerer, einer der anerkennt, dass es viele unterschiedliche Wege gibt, Glauben zu leben - nicht nur innerhalb des linientreuen, aber vielfach in sich gespaltenen Christentums, auch außerhalb, auch bei denen, die sich von ihrem Partner getrennt haben oder homosexuell sind, oder einem ganz, ganz anderen Glauben angehören - so einer hätte vielleicht eine Chance gehabt, eine Art moralischer Instanz zu sein und tatsächlich die Nachfolge Christi anzutreten - aber sie sind ja nur Nachfolger des Petrus und der hat seinen Meister schließlich dreimal verleugnet ...

*kopfschüttelnd*
Blue Lady
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Montag, 18. April 2005

Handymania Teil 2 oder Saved by SMS

Zur Abwechslung mal was wirklich Witziges - ein guter Lacher für einen verregneten Montag Morgen.
Die Szenerie: Freitag Abend, eine Geburtstagsfeier in einem kleinen Reihenhaus am Rand von Wien.
Die Gäste: ein Freundeskreis, wo jeder jeden kennt, und das seit vielen Jahren.
Die üblichen Themen: Politik, Privates und moderne Technik.
Der Gastgeber führt sein neuestes Lieblingsspielzeug vor - eine Spiegelreflex-Digicam. Ich unterhalte mich mit meinem Sitznachbarn über Sinn und Unsinn von Handys. Er meint, er hätte öfter mal Ärger mit seiner Freundin, weil er seines immer liegenlassen würde, und hätte er es mal mit, dann sei es nicht aufgedreht.
Eine halbe Stunde vergeht.
Ich wandere zum anderen Tisch, unterhalte mich dort mit einer Bekannten. Plötzlich klingelt ihr Handy - nichts wirklich Ungewöhnliches. Sie sucht erst einmal eine Weile rum und sagt dann: "Oh, das war der und der ... der war doch gerade noch da - wo ist er denn hin?" Ich darauf: "Ich habe mich erst vorhin länger mit ihm unterhalten. Vielleicht ist er hinaus in den Garten, frische Luft und so, und die Türe ist zu ...", trabe hilfsbereit wie ich bin zur Eingangstür und schaue hinaus. Nix.
Im Zimmer hinter mir klingelt noch ein Handy, eigentlich erstaunlich, bis jetzt war den ganzen Abend lang Ruh'. Ich höre: "Hey, wo bist du?!" und verzeifeltes Gelächter hinter einer verschlossenen Türe im Vorzimmer, die zu einem manchmal benötigten Ort führt und hin und wieder ziemlich klemmt ....

Kommentar des Befreiten: "Manchmal ist es doch gut, die Dinger in der Hosentasche spazieren zu tragen ... Ich wollt da nicht wild klopfen und brüllen, das wäre ja noch peinlicher gewesen, dann hätten es doch alle gemerkt ...."
Nuja, gemerkt haben die anderen doch was. Sie wussten aber nicht, warum sich da fünf Leute am Boden kringeln vor Lachen ... und wir haben es auch nicht erzählt.

Zusammen mit den beiden, die sich in der U3-Station Stephansplatz treffen wollten und angestrengt mit einander telefoniert haben, während sie Rücken an Rücken im Waggon standen, gehört diese Begebenheit wirklich zu den Abstrusesten zum Thema Hendl.

*immer noch schmunzelnd*
Blue Lady
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Freitag, 15. April 2005

AMS - Alle Mauern Stehen. Black Friday

Wenn ein Künstler, ein Philosoph, ein Psychologe oder gar ein Oppositionspolitiker wissen und erfahren will, was Hoffnungslosigkeit ist, dann empfehle ich einen Besuch beim AMS, dem "Arbeitsmarktservice" ...

Nein, dass wird keine Hetzrede gegen die dort Beschäftigten, die verzweifelt versuchen, mit immer weniger Leuten immer mehr "Klienten zu betreuen". Die können wahrlich nichts dafür. Klar gibt es auch unter denen welche, für die jede(r), der bei der Türe reinkommt und was von ihnen will, sofort ein Mensch zweiter Klasse ist. Aber an den dummen Spruch, dass "wer arbeiten will, auch Arbeit findet", glauben selbst die nicht mehr....
Sie können nichts dafür, dass sie keine Jobs zu vergeben haben, sie können nichts dafür, dass vor allem Frauen irgendwann ganz durch den Rost fallen, solange sie einen Partner haben, der Geld verdient ...
Und wenn sie eine dicke Haut haben, dann deswegen, weil sie sonst dort nicht mehr arbeiten könnten. Dafür, wie es ihnen wahrscheinlich geht, bemühen sie sich eh noch ...

Aber Hoffnung naht! In der Kronenzeitung steht, dass es ganze 100 Mitarbeiter mehr geben soll ... die stehen ja auch sofort zur Verfügung, wenn die Handarbeitslehrerin aus Vorarlberg wieder 1000 Lehrer an den Pflichtschulen entlassen will ... Umverteilen der anderen Art.

Von den Grünen flattert eine bunte Broschüre ins Haus - am 30. April ist Tag der Arbeitslosen. Wie schönt, freut mensch sich, da denkt wenigstens noch jemand an mich... Ein Straßenfest auf Wiens Einkaufstempel ... an einem Samstag. Die Shopper werden sich belästigt fühlen, die Geschäftsleute werden jammern und die Arbeitslosen werden wieder einmal ganz genau wissen, was sie sich alles nicht leisten können... Netter Versuch, Leute, aber die letzten sieben Tage der Arbeitslosen haben nichts gebracht. Jeden Monat werden es mehr Menschen, die nicht wissen, wovon sie leben sollen. Und jeden Monat werden es mehr, vor allem Männer, deren Kinder oder Partnerinnen kaum noch wissen, wie sie aussehen ...

Verwaltete, institutionalisierte Hoffnungslosigkeit - ausgelöst von einer Gesellschaft, die den Wert eines Menschen daran bemisst, wieviel Geld er pro Monat nach Hause bringt. Für Tätigkeiten, die nur in Ausnahmefällen der Sozietät zu gute kommen.

Wenn da nicht bald ein Umdenken in größerem Stil einsetzt, wenn Menschen nicht endlch wieder wissen, dass sie aus sich selbst heraus Wert haben, nicht nur dann, wenn sie Wert schöpfen, dann seh ich schwarz, ganz egal, ob diese Regierung fällt oder nicht.

Blue Lady
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Donnerstag, 14. April 2005

Arnolds Kinder

Hmmm, wenn Kinder ihre Klamotten, Sachen, etc. nicht wegräumen, dann verbrennt sie der Mann aus der Steiermark also.
Auch eine Erziehungsvariante. Und wenn man genug Geld hat, kein Problem, weil irgendwann muss man den Rangen ja neue kaufen. Nackt in die Schule schicken kann man sie ja schlecht, vor allem nicht in den US of A ...

Armes Kalifornien! Zugegeben, die West Coast of America ist schon einer der durchgeknalltesten Flecken der Welt, aber das haben die dort doch nicht verdient! Oder?

Wie geht das Sprichwort?
"Jedes Volk bekommt die Regierung, die es verdient."

Das hieße, die Kalifornier sind selbst schuld, dass Arnie ihr Governator ist, die Amerikaner haben sich Bush verdient, und wir hier in Bananistan Herrn Krawatte und das blau-orange Farbenspiel ...

Bitte, das darf doch nicht wahr sein, ich war doch (fast) immer lieb und nett! Hmmmm, *das* könnte natürlich der Irrtum gewesen sein! Vielleicht sollte ich das ändern, dann haben wir zwar immer noch die gleichen Hohlköpfe "über" uns, aber ich weiß dann wenigstens, weswegen ...

*very big and evil grin*
Blue Lady
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Mittwoch, 13. April 2005

Politik zum Frühstück oder Mir wird schlecht!

Und weiter dreht sich das Kasperltheater der österreichischen Regierung in diesem Land, dass man wirklich bald nur mehr Bananistan nennen kann.
Der FPÖ-Parlamentsclub, der jetzt eigentlich zum BZÖ gehört, aber immer noch FPÖ-Parlamentsclub heißt, wird sich spalten oder auch nicht. 5 ganze Abgeordnete wollen keine Zwiderwurzen sein, sondern lieber freiheitlich bleiben - vielleicht.
Woher dieser plötzliche Sinneswandel??
Ich denke mir, es geht wieder einmal ums Geld. 2 mal Club, 2 mal Geld, Privilegien, Vorteile und Parkplätze beim Parlament ... und die Chance, in einer sich neu formierenden Partei ganz oben zu sein, wenn auch nur für wahrscheinlich ein paar Monate.
Und aus der trauten schwarz-blauen Zweierkoalition wird eine schwarz-blau-orange Ehe zu dritt - uähhhhhhhhhhh!!
Ich muss keine Feng-Shui-Meisterin sein, um zu wissen, bei der Farbkombination wird einem schlecht ....
Wie lange klammern diese Gestalten sich eigentlich noch an ihre eingebildete Macht? Was muss noch alles passieren, damit sie endlich zugeben, dass sie untragbar sind??

Der Arbeitsmarkt gipfelt und der oberste Vertreter der Arbeitnehmer dieses Landes ist gegen ein Grundeinkommen - ja, zum Himmel noch mal, wer bezahlt den eigentlich?? Doch die Arbeitnehmer in diesem Land, oder?

Die Zukunftskommission arbeitet mit Hochdruck daran, unsere einstmals recht guten Schulen pisamäßig noch weiter nach unten zu drücken. "Sitzenbleiben" soll es nicht mehr geben, die lieben Kinder können ja nichts dafür, wenn sie in einem Gegenstand schlecht sind, wenn sie nichts lernen, dann sicher nur, weil sie eine schlechte Kindheit haben, die Lehrer sind aber auch nicht Schuld ... also ändern wir lieber das System, damit sich niemand kränkt und die Schule nicht so viel kostet.

Und dann war da noch die Reform der Reform der Rechtschreibreform ....

Good Morning, Austria!
Blue Lady
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